Impfungen für die Katze

Empfohlenes Impfschema für Katzen

Unsere Empfehlung für einen umfassenden Impfschutz bei Katzen: Für die Erstimpfung älterer Katzen gelten sinngemäß dieselben Empfehlungen. Abweichungen von diesem Idealschema können sich im Einzelfall ergeben.

Katzenschnupfen, Parvovirose, Tollwut

  • 8. Lebenswoche: Katzenschnupfen, Katzenseuche
  • 12. Lebenswoche: Katzenschnupfen, Katzenseuche, Tollwut
  • 15. Lebensmonat: Katzenschnupfen, Katzenseuche, Tollwut
  • Jährliche Auffrischungsimpfung

Leukose

  • Mindestalter bei der Erstimpfung: 8 Wochen
  • Grundimmunisierung zweimal im Abstand von 3-4 Wochen
  • Jährliche Auffrischungsimpfung

FIP

  • Mindestalter bei der Erstimpfung: 16 Wochen
  • Grundimmunisierung zweimal im Abstand von 3-4 Wochen
  • Jährliche Auffrischungsimpfung

Impfungen sind der einzige mögliche Schutz vor gefährlichen Krankheiten wie

  • Katzenschnupfen – Parvovirose
  • Tollwut
  • FIP
  • Leukose

Jede Katze, also auch Tiere, die nur in der Wohnung gehalten werden, sollte zumindest gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche geimpft werden. Freigänger sowie Katzen, die ins Ausland verreisen oder in Katzenpensionen untergebracht werden, müssen zudem gegen Tollwut geschützt werden. Eine Leukose- und FIP-Impfung ist für Freigänger und für Katzen, die z. B. auf Ausstellungen gehen oder mit mehreren Tieren zusammenleben, zu empfehlen. 
Vor der Leukose-Erstimpfung führen wir routinemäßig einen Leukosetest durch.

Infektionskrankheiten der Katze

Katzenschnupfen

Die Ursache für Katzenschnupfen sind verschiedene Infektionserreger wie Herpesviren, Caliciviren und Chlamydien. Die Erreger können wochen- bis monatelang ausgeschieden werden und infizierte, äußerlich aber nicht unbedingt sichtbar kranke Katzen, verbreiten die Schnupfenerreger und stecken empfängliche, nicht geimpfte Katzen an.

Die Krankheitserreger werden durch Tröpfchen aus Nasensekret, Tränenflüssigkeit oder Speichel übertragen. Selbst Gegenstände, die mit dem Erreger in Berührung gekommen sind, können diesen weiter verbreiten, weshalb selbst Wohnungskatzen gefährdet sind.

Besondere Infektionsgefahr besteht für Katzen, die aufgrund ihres Alters (Katzenwelpen und Senioren) oder einer Erkrankung immungeschwächt sind, sowie für Katzen, die Kontakt zu Artgenossen haben (z.B. Freigänger, Katzen in Tierpensionen und Tierheimen)

Neben tränenden Augen, Nasenausfluss, Niesen, Fieber, Appetitmangel und Apathie können schmerzhafte Geschwüre an Nase, Zunge und Maulschleimhaut auftreten. Häufig verweigern die Katzen jegliche Nahrungsaufnahme, da ihr Geruchssinn erheblich eingeschränkt ist und das Zerkleinern und Schlucken der Nahrung starke Schmerzen verursacht. So kommt es zu einer rasch fortschreitenden Schwächung. Ohne Behandlung endet Katzenschnupfen oft tödlich.

Durch eine Impfung kann der Erkrankung erfolgreich vorgebeugt werden.

Katzenseuche

Die Katzenseuche oder Panleukopenie ist eine hoch ansteckende Viruserkrankung, dessen Erreger von infizierten Katzen hauptsächlich mit dem Kot ausgeschieden werden. Die Übertragung findet nicht nur direkt von Katze zu Katze statt, sondern kann auch indirekt über an Schuhe oder der Bekleidung haftende Erreger erfolgen. Somit sind selbst reine Wohnungskatzen gefährdet.

Die Krankheit beginnt mit Apathie und Fressunlust, dann kommen Fieber, Erbrechen und schließlich wässrig-blutigem Durchfall hinzu. Leider sind trotz Intensivtherapie vor allem Jungkatzen häufig nicht mehr zu retten.

Regelmäßige Impfungen schützen vor einer Infektion.

FIP

Die Bezeichnung FIP steht für Feline Infektiöse Peritonitis (ansteckende Bauchfellentzündung). FIP verläuft immer tödlich.

Verursacht wird FIP von Coronaviren, die in der Katzenpopulation weit verbreitet sind, durch Kot und Speichel übertragen werden und Durchfallerkrankungen auslösen. Prinzipiell sind Coronaviren zunächst also weitestgehend „harmlos“, erst durch eine Mutation können sie die tödliche FIP auslösen. Ob und wann eine Mutation zum FIP-Virus stattfindet lässt sich weder vorhersagen noch verhindern.

Man unterscheidet zwei Formen der FIP:

  • Die sogenannte “feuchte Form” geht in typischen Fällen mit einer Bauchwassersucht einher, aber auch in der Brusthöhle können Flüssigkeitsansammlungen vorkommen.
  • Bei der zweiten, der sogenannten “trockenen Form” der FIP kommt es zu einer Entzündung der inneren Organe (Leber, Niere, Milz usw.).

Die FIP verläuft immer tödlich, es gibt bis heute keine Bekämpfungsmöglichkeiten. Die vorbeugende Schutzimpfung kann einen gewissen Schutz bieten. Bei dieser Impfung wird der Impfstoff in die Nase geträufelt. Damit wird das Tier an der Eintrittspforte, also dort, wo der erste Kontakt mit dem Coronavirus bei einer Infektion stattfindet, geschützt.

Am besten ist die frühestmögliche Impfung einer Katze, wenn noch kein Kontakt mit dem Coronavirus stattgefunden hat. Mit Hilfe eines Bluttests kann untersucht werden, ob die Katze schon einmal Kontakt zu Coronaviren hatte. Bei Tieren, die noch keine Antikörper gegen die Coronaviren aufweisen, treten nach einer Impfung weniger häufig FIP-Erkrankungen auf als bei ungeimpften Katzen. Weisen Katzen bereits Antikörper auf, wirkt die Impfung unter Umständen nicht mehr so gut, schadet der Katze aber auch nicht.

Leukose

Leukose ist die häufigste tödliche Infektionskrankheit bei Katzen und betrifft Tiere jeden Alters. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit können Jahre vergehen. Die Übertragung erfolgt z.B. über gegenseitiges Belecken und Bisse. Auch gesund erscheinende Tiere können das Virus übertragen.

Die Erkrankung geht mit vielfältigen Krankheitserscheinungen einher. Apathie, Fressunlust, Fieber, Blutarmut, Gewichtsverlust, Zahnfleischentzündungen bis hin zu bösartigen Tumoren können vorkommen. Die Abwehr der Tiere ist stark geschwächt. Die Leukose ist somit auch Grundlage für viele andere, oft tödlich verlaufende Infektionskrankheiten.

Die Diagnosestellung ist häufig schwierig, da die Krankheit viele Gesichter hat und Leukoseviren häufig schwer nachzuweisen sind.

Katzenleukose ist unheilbar! Regelmäßige Impfungen schützen vor einer Infektion.

Tollwut

Wie andere Haustiere sind auch Katzen mit Freilauf tollwutgefährdet.
Das Tollwutvirus befällt bei infizierten Tieren das Gehirn und ruft Verhaltensänderungen, Aggressivität, Beißwut, Raserei und schließlich, unter Lähmungserscheinungen, den Tod hervor. Weil das Virus mit dem Speichel ausgeschieden wird, sind vor allem Bisse infizierter Tiere gefährlich. Falls Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze Kontakt mit einem tollwutkranken Tier hatte, müssen Sie auf jeden Fall –schon im eigenen Interesse –umgehend einen Tierarzt und Arzt aufsuchen.

Heilversuche an infizierten Tieren sind wegen der Gefährdung von Mensch und Tier gesetzlich verboten, betroffenen Tiere müssen ausnahmslos getötet werden. Damit ein gesetzlich anerkannter Impfschutz besteht, müssen die vom Impfstoffhersteller vorgegebenen Impfintervalle eingehalten werden.

Bedenken Sie: Die Tollwutschutzimpfung schützt Mensch und Tier.